SONDERGALERIE AMATEURFOTOGRAF HANS NOVACZEK  
     
  Auf den Spuren des Gebirgskrieges 1915-1918
     
  8. Fundstücke und Gedenkstätten  
     
 

Bei Ausflügen in den Regionen des Gebirgskrieges stößt man immer wieder auch auf kleine Gedenksteine, Kapellen und ähnliches. Einige dieser Fotos, die bei keinem anderen Thema eingeordnet werden konnten, möchte ich Ihnen hier zeigen. Natürlich wird nicht alles zufällig gefunden“, einige Orte wurden bewusst gesucht und besucht.

 
     
     
  PONTEBBA
Gestern und Heute...


Bild rechts der Grenzstein aus der k.u.k. Monarchie in Pontebba. Eigentlich kein Fundstück, da allgemein bekannt (16. Juli 2012).

Der geteilte Grenzort Pontafel/Pontebba wurde im 1. Weltkrieg fast zur Gänze zerstört. Das Albergo Pontebba steht aber heute noch! (Historisches Foto unten im Oktober 1917 [D]. Das Foto darunter, an fast der gleichen Stelle aufgenommen, stammt vom 16. Juli 2012)

 
     
 

 
     
     
 

DENKMAL THRONFOLGER KARL
Über die S.S.13 von Tarvis kommend, steht kurz vor Uggowitz rechts am Waldrand ein Denkmal, das an den Besuch des Thronfolgers Erzherzog Karl erinnert. Von dieser Stelle sah man in direkter Linie zum Fort Hensel. Heute ist die Sicht durch hohe Bäume verstellt.
(Fotos vom 11. August 2013)

Der Text am Monument, das eine verkleinerte Version des Löwendenkmals unterhalb des Forts darstellt, lautet:
 

 
 

HIER STAND
ÖSTERREICH-UNGARNS THRONFOLGER
ERZHERZOG KARL FRANZ JOSEF
WÄHREND DER
SCHWEREN ARTILLERIEKÄMPFE
AM 22. JUNI 1915.
DIE K.U.K. 10. ARMEE

 

 
  Eine Schautafel neben dem Denkmal zeigt uns unter anderem folgende zwei historische Fotos:  
     
 

Truppeninspektion Kaiser Karls am 4. Juni 1917 in Tarvis.
Besonders berührt das Foto auf dem der Kaiser mit dem 64 jährigen Schützen Simon Haberl spricht. Es vereint die Tragik des Krieges
- in dem auch junge Burschen und alte Männer zu den Waffen
greifen mussten - mit dem Stolz den die Soldaten vermutlich
empfanden, dass der Kaiser sie persönlich besuchte und ihnen
seinen Dank aussprach...

 
     
 

Besuch des inzwischen recht mitgenommenen Fort Hensel am 18. November 1917 durch Kaiser Karl. Die Frontseite mit den Grusonschen Geschützkasematten ist zerstört. Die talseitige (rechte) Grusonsche Panzerkuppel scheint noch intakt. Der Großteil der Geschütze wurde schon im Jahr 1916 aus Fort Hensel entfernt [siehe auch hier...]

Die folgenden beiden Fotos zeigen eine versteckte Stellung in unmittelbarer Nähe des Denkmals. Im Felsen dahinter befindet sich eine Geschützkaverne die nach Süden ausgerichtet ist. Diese Stellung stammt aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg und ist die Gegenhangstellung des italienischen Forte Beisner, welches sich auf einem Hügel gegenüber befindet.

 
     
     
 

HERMAGOR
Zum 100-jährigen Gedenken an die Franzosenkriege 1809-1813 wurde am Hauptplatz in Hermagor im Jahre 1913 ein Denkmal zu Ehren der Kärntner Achterjäger aufgestellt (19. Juli 2016).

Auf der gegenüberliegenden Seite der Deutschen Inschrift gibt es sinngemäß den gleichen Text in Französisch:

 

A
LA MEMOIRE
DES
SOLDATS FRANCAIS
TOMBES
AU CHAMP D’HONNEUR
EN
1813

 

Fotos unten vom 30. Dezember 2017
 

Ein vom gleichen Künstler geschaffenes Kriegerdenkmal steht in Tarvis Grünwald. Fotos davon sehen Sie hier...

 
     
 

 
     
  Im Schützenpark in Hermagor steht dieses Denkmal, das an die Kärntner Freiwilligen Schützen erinnert:  
     
 

Den
gefallenen
freiwilligen

Kärntner Schützen

zum
Gedenken!
1915+1918

 
     
     
 

NASSFELD
Das Nassfeld offenbarte bei mehreren Besuchen eine Vielzahl an „Fundstücken“, sodass ich dem Nassfeld nun eine eigene Seite gewidmet habe.

 
     
     
 

KÖTSCHACH-MAUTEN
Vor dem Rathaus steht ein Gedenkstein, der an den Ausbau der Plöckenstraße vor dem Ersten Weltkrieg in den Jahren 1907-1912 erinnert. Um die Jahrhundertwende war die Straße bereits in schlechtem Zustand, sodass die Sanierung durch k.u.k. Pioniertruppen durchgeführt wurde. Die Geschichte der Straße über den Plöcken geht bis in die Römerzeit unter Kaiser Valentinian 137 n.Chr. zurück (14. August 2016).

 
     
   
     
     
 

WOLAYERSEE
Vom Lesachtal führt eine schmale, mit größeren PKW mühsam zu befahrende Naturstraße zur Unteren Wolayeralm. Kurz davor steht die Hubertuskapelle (Foto unten links), eine 1916 erbaute Gedenk- und Begräbnisstätte für die Kärntner Freiwilligen Schützen. An der nun stetig aufwärts führenden Militärstraße befindet sich beim Hildenfall ein großes Relief des 30. Feldjäger Bataillon (Foto unten rechts). Ein echtes Fundstück!
Auf der Anhöhe bei der Wolayerseehütte steht ein Denkmal, ebenfalls für die Kärntner und Steirischen Freiwilligen Schützen errichtet.

 
     
 

 
     
     
  BEGRENZUNGSSTEIN
In der Nähe des Kriegerdenkmals in Tarvis führt eine Brücke vom alten Bahnhof über die Gailitzschlucht. Darüber verlief vom alten Tarviser Hauptbahnhof (Tarvisio C.le) die Bahnline über Kronau (Kranska Gora) nach Assling (Jesenice). Im Wald daneben erinnert ein Trassierungsgrenzstein an die seinerzeit zur Kronprinz-Rudolf-Bahn (Ferrovia Rudolfiana) gehörende und 1967 stillgelegte Strecke.

 
     
     
  PLATTENWEG
Oberhalb von Weißbriach im Gitschtal, führt ein Wanderweg am Hang des Gösseringtales entlang, der so genannte Plattenweg. Schon nach einigen Minuten wird klar, warum er so heißt: Betonierte Felder am Waldweg sind offenbar die Namen gebenden Platten. Kurz danach erreichen wir eine Gedenkstätte, die Auskunft darüber gibt, dass sich hier im Ersten Weltkrieg eine Stellung befand. Offenbar die zweite Linie (wie am Gailbergsattel), die bei einem Einbruch Italiens Österreich verteidigen sollte...
 
     
 

 
     
     
 

ITALIENISCHES FUNDSTÜCK
Auf dem Weg in den abgelegenen Ort Stavoli befindet sich, kurz vor dem Ende des Anstieges, folgende Inschrift. Kampfhandlungen hat es meines Wissens, so weit im italienischen Hinterland nicht gegeben [siehe auch hier...].

 
     
   
     
     
 

FUNDSTÜCK NEUEREN DATUMS
Bei Hermagor befindet sich ein Betonbauwerk (Bild 1), dass an einen Infanteriebunker erinnert, vielleicht ist es aber auch nur ein Wasserbehälter...
Bleiben wir bei der Spekulation: Erbaut in der Nachkriegszeit, ein Teil ist im Gelände vergraben (Bild 2). Offenbar noch in Verwendung, da ein Solarpanel (Stromversorgung) angebracht ist. Infos dazu werden gerne entgegen genommen...

Bild 1

Bild 2

 
     
     
  MYRIAMETERSTEIN OBERDRAUBURG  
     
   
     
  An der Grenze zwischen Kärnten und Tirol, westlich von Oberdrauburg an der heutigen Nebenstraße nach Nörsach, finden wir einen alten Myriameterstein, gleich dem, der heute noch in Pontebba steht. (Foto am Anfang dieser Seite) Mehr dazu finden Sie auch hier...
Auf dem Stein lesen wir folgende Aufschrift:
 
     
 

HERZOGTHUM-KÄRNTEN
TIROLER-STRASSE

XIII2/10 Myriameter
KLAGENFURT

 
     
 

 
     
  Technische Info: Fotos Januar 2018, Nikon F4 mit Nikkor 85mm/1.8 auf Fuji Velvia 50, Schwarz-Weiß-Bearbeitung  
     
 

 

 
  BUNKER IN RATTENDORF
30. April 2018
Auf dem großen Feld nördlich des Soldatenfriedhofes, am linken Ufer des Doberbaches finden wir eine unscheinbare Erhebung, die sich bei näherer Betrachtung als Bunker bzw. Kaverne entpuppt. Einzig die Epoche ist für mich noch unklar, da sowohl im 1. Weltkrieg sich hier im Bereich Tröpolach ein großer Verladebahnhof und verschiedene Etappeneinrichtungen (Magazine etc.) befanden und im 2. Weltkrieg in Rattendorf ein Lager des Arbeitsdienstes...
 
     
   
     
   
     
   
     
  DIE KAPELLE IM TAL
Imzuge der Errichtung eines Militärbarackenlager auf dem Rattendorfer Grieß im Jahr 1914 auch eine Kapelle errichtet. Nach dem Krieg verfiel die Kapelle. Der Platz wurde erst 1998 wieder entdeckt, und das alte Friedhofkreuz hier aufgestellt. (Text und Zeichnung auf einer Schautafel im öffentlichen Raum, 20. Mai 2020)
 
     
 

 
     
 

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BACKSTAGE
Früher hieß es: Hinter den Kulissen...

 
     
 

In Aktion. Plöckenpass, Maschinengewehrnase (10. September 2010)
 

 
   
       
  Foto links: Schnappschuss, Maschinengewehrnase
(10. September 2010)

Foto rechts: Unterwegs, kurz vor der Hubertuskapelle
(14. August 2012)

 
     
 

Die Begeisterung für meine Erkundungen wird von der Familie nicht immer geteilt! (18. Juli 2012, Alte Straße über den Vršič-Pass)

 
     
     
 
 
     
     
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