SONDERGALERIE AMATEURFOTOGRAF HANS NOVACZEK  
     
  Auf den Spuren des Italienischen Alpenwalles
     
  Bunkergruppe Sella Cereschiatis
VAL D'AUPA
 
     
 

EINLEITUNG
Anlässlich meines Besuches der italienischen Kanonengalerie aus dem Ersten Weltkrieg oberhalb von Saps im Aupa-Tal [mehr...] fielen mir beim Kartenstudium weitere Bunkeranlagen im Bereich des Sella Cereschiatis auf. Am nordwärts führenden Hangrücken finden wir einige Relikte, die offenbar aus der Frühzeit des Valle Alpino Litoriale stammen.

Wir lesen dazu in der Literatur folgende, passende

BESCHREIBUNG1)
„Im Oktober 1938 wurde von Armeestabschef Pariani die Dienstanweisung Nr. 7000 erlassen. Diese sah die Schließung der Lücken zwischen des Ersten und Zweiten Systems durch kleine, billige, aus Einzelbetonblöcken bestehenden Bunkerbauten vor. Der schlechte Schutz sollte durch Tarnung und geschickte Ausnützung des Geländes wettgemacht werden. Die so genannten Pariani-Stände besaßen meist nur ein bis drei Schießscharten sowie einen gemeinsamen Innenraum, die Besatzung bestand aus drei bis acht Mann“

Die hier zitierte Beschreibung passt sehr gut zu den MG-Bunkern, die ich hier vor Ort vorgefunden habe.

 
  LEGENDE  
  1) ... Werk 1, Eingang mit Tarnhütte an der S.P. 112   4) und 5) ... MG-Bunker „Pariani-Stände“  
  2) ... Technikbunker   6) ... Artilleriefundament  
  3) ... offene Artilleriestellung mit Graben   7) ... MG-Bunker  

 

   
   
  Fotoerkundung  
     
  TECHNIKBUNKER
Kleiner Bunker mit einem Raum, eine Scharte zur Eingangsverteidigung. Die noch zu sehenden Anlagen deuten auf einen Technik-, Aggregat- oder Fernmeldebunker hin (Pos. 2) ...
 
     
 

 
     
 

Von den Anschriften her, deutet alles auf einen Fernsprechverteiler hin.

 
     
  OFFENE ARTILLERIESTELLUNG
Etwas oberhalb des Technikbunkers verläuft ein betonierter Graben, der zu einem Fundament für ein Artilleriegeschütz führt (Pos. 3) ...
 
     
 

 
     

 
PARIANI-STÄNDE
Dem Hangrücken aufwärts folgend, erreichen wir den ersten MG-Stand (Pos. 4) ...

Kehlseitiger Eingang - eher ein Schlupfloch...

Der Innenraum - groß genug für gerade einmal eine Hand voll Soldaten.

Frontseite des Bunkers

Ein Stück weiter auf der Geländekuppe erreicht man den zweiten MG-Stand (Pos. 5) ...

Frontseitige Ansicht (Bild oben links und unten)

Der kehlseitige Eingang ist verschüttet.

GESCHÜTZFUNDAMENT
Bei der italienischen Stellung aus dem Ersten Weltkrieg im Dognatal [hier...] gibt es ähnliche offene Stellungen, die mit einer Fliegerabwehrkanone besetzt waren. Ob dies auch hier der Fall war, ist vorerst nur Spekulation (Pos. 6) ...

OBERER MG-POSTEN
Gut getarnt und daher nicht gleich entdeckt, obwohl direkt neben dem Weg gelegen (Pos. 7) ...

   

Hier war nur Platz für max. drei Soldaten

 Reste einer Ablage

     
  FUNDSTÜCKE2) UND RÜCKWEG  

Eine Stützmauer. Ob sich hier noch etwas verbirgt?

Vorbei am Technikbunker und noch ein Mal ein Blick ins Innere...

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OPERA 1
Direkt an der S.P. 112 gelegen, aber überhaupt nicht als Bunker erkennbar, liegt Werk 1 mit seinem in einer unscheinbaren Hütte versteckten Eingang.

In der Tarnhütte (a) führt ein Gang zum eigentlichen Bunkereingang (b)

Die Eingangsschikane mit der Gewehrscharte DIFESA INGRESSO

LUCE CIRCOSTANZA (Bedarfsbeleuchtung mit Petroleum) Wegweiser M12 zum MG-Posten, und OSS (Beobachterstand)

Gasdichte U-Boot-Türe (c)

Elektrisches Belüftungssystem

Rechts der Aufgang zum MG-Posten (d) M12

Blick in den MG-Posten (d)

Die Tür führt in einen nicht ausgebauten Raum (f), Foto unten NON UTILIZZATO

Die Aufschrift OB-9 finden wir auch im oben gezeigten Technikbunker (Pos. 2)

Aufstieg in den Beobachterstand. Am Bild links oben eine fette Hauswinkelspinne!

Vorbei an der Eingangsschikane, gelangen wir wieder zum Ausgang der Tarnhütte...

STRASSENSPERRE
Von Pontebba ins Aupa-Tal hinauf windet sich die Straße den steilen Hang entlang. Dort befinden sich Öffnungen für die Anbringung von Sperrvorrichtungen.

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OPERA 4
In der Nähe der Alm Malga Glazzat Bassa gibt es einen weiteren Bunker dieser Sperre, das Werk 4. Eine Erkundung dazu steht noch aus...
 

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FUSSNOTEN

 

 

1) Curti Covi - Steinerne Grenzen - Hrg. Marktgemeinde Innichen, Seite 50/51  
  2) Fundstücke werden fotografiert und vor Ort liegen gelassen, möglicherweise gefährliche (Kriegs-) Relikte meldet man den Behörden!  
     
     
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