SONDERGALERIE AMATEURFOTOGRAF HANS NOVACZEK  
     
  Auf den Spuren des Italienischen Alpenwalles
     
  Bunker in Friaul  
     
  EINLEITUNG
Bei der Beschäftigung mit den Relikten des Gebirgskrieges 1915-1918 stolpert man unwillkürlich auch über andere Befestigungsanlagen, die Bunker des italienischen Alpenwalles (Vallo Alpino del Littorio). Einen allgemeinen geschichtlichen Abriss finden wir wie immer in der Online-Enzyklopädie
WIKIPEDIA ...
 
     
 

Alleine im Kanaltal soll es über hundert Bunker geben, begonnen in der Zwischenkriegszeit, fortgeführt und weiter ausgebaut durch Italien und der NATO anlässlich des Kalten Krieges.

HISTORISCHES1)
In Erinnerung an die Gemetzel in den Schützengräben des Ersten Weltkrieges, entstand diese Idee von Befestigungs- bzw. Bunkerlinien, die mit kleineren Werken anstelle großer Festungen versehen waren und mit relativ wenigen Soldaten verteidigt werden konnten. Zudem waren diese bombensicher ausgeführt.

Große Bereiche der Landschaft um die Befestigungsanlagen und auch die Bunker selbst durften nicht fotografiert oder gefilmt werden. Große Schilder am Rande der jeweiligen Militärzonen wiesen auf dieses Verbot hin.

Diese Regelung hat lange Zeit auch so manches schöne Postkartenmotiv verhindert...1)

 
  Abschnitt Kanaltal  
     
  SPERRGRUPPE VALBRUNA  
Neben dem auf meiner Website schon beschriebenen Forte Beisner, gibt es in der Umgebung noch weitere Bunker: die Gegenhangstellung beim Thronfolgerdenkmal, Reste des Panzersperrgrabens, Geschützbunker gegenüber vom alten Bahnhof Valbruna-Lussari und Bunker westlich von Forte Beisner am Hang zum Monte Nebria. Eine Fotostrecke mit zwei Übersichtsskizzen gibt es hier...
 
     
  MONTE SCINAUZ
Hier oben auf fast 2000m befand sich eine Radarstation. Zu Fuß nahezu unerreichbar. Von San Leopoldo La Gliese führte eine Seilbahn hinauf. Bei guten Wetter sieht man die Bergstation, hier mit 700mm Brennweite fotografiert:
 
     
   
     
     
  AREAL MIT BEKLEMMENDER MILITÄRGESCHICHTE
Gegenüber der oben beschriebenen Talstation gibt es etwas oberhalb im Wald ein abgesperrtes aber verlassenes Areal. Hier wurde - erst um die Jahrtausendwende bestätigt - im kalten Krieg ein Atomsprengkopf (!) gelagert. Für den Fall, dass die Truppen des Warschauer Paktes massiv ins Kanaltal vorstoßen würden...
 
     

BUNKER PIETRATAGLIATA  
Nahe des nördlichen Bahnhofendes der ehemaligen Staz. Pietratagliata, gibt es einen weiteren Bunker, der noch immer gut getarnt direkt neben dem heutigen Radweg liegt. Mehr dazu hier...
 
     
  EISENBAHNSPERRE BEI MOGGIO UDINESE  
Anlässlich eines Führerstandvideos von der alten Pontebbana entdeckte ich einen merkwürdigen Eingang neben einen Wärterhaus im besagten Streckenabschnitt. Bei näheren Nachforschungen fand sich dort in einem Tunnel ein Bunker. Auch hier gibt es einige Fotos.
 
     
  BUNKER SAISERA UND RAIBL
Die Flankierungsanlagen aus dem Ersten Weltkrieg wurden von den Italienern ebenfalls adaptiert aber technisch nicht ausgebaut. Eine weitere unfertige Anlage im Saiseratal gibt es hier...
Eine Militärstraße und MG-Nester gibt es am Dogna-Sattel.
Beim Raibler See gibt es einen Bunker und Richtung Sella Nevea eine große Kasernenanlage [mehr...].
 
     

SPERRE AN DER NASSFELDSTRASSE
Auf der italienischen Seite in Fahrtrichtung Pontebba verengt sich der Bombaschgraben ungefähr auf halber Strecke der Straße. Hier befindet sich eine Lawinengalerie an deren südlichen Ende ein Betonobjekt steht, offensichtlich der Rest einer Straßensperre.
Da man als Autofahrer an dieser Stelle sein Augenmerk auf die Straße richten muss, fiel mir die Kaverne oberhalb erst 2023 auf.
 
     
 

Etwas weiter unterhalb steht eine Informationstafel2) auf der wir unter anderem Folgendes lesen:

... Die Abwehrbauten, die zum Schutz der Nassfeldpass-strasse dienten und die "Sbarramento di Tratte" genannt sind, befinden sich ungefähr 6 Kilometer von Pontebba entfernt, wo das Tal enger wird und sich die Straße durch steile Felswände windet. Die Stellungen waren mit einer Panzerabwehrsperre auf der Straße abgeschnitten. Heutzutage sind sie geschlossen, ohne Bewaffnung und können nur äußerlich besucht werden.
In der Nähe des Passes befindet sich eine kleine Kaserne, ein gut erhaltener Teil des Abwehrsystems...

Der letzte Satz gab mir letztendlich Auskunft über den Ursprung des hier dokumentierten Fundstückes.

 

 
     
 

Talseitige Straßensperre

Südliche Kaverne

 
     
 

Wiederum durch Zufall entdeckte ich im August 2024 an der Nordseite der Lawinengalerie eine weitere Kaverne oberhalb der Straße:

 
     
   
     
     

SPERRE SELLA CERESCHIATIS
Im Aupa-Tal - ein Seitental das Pontebba mit Moggio Udinese verbindet - finden wir ebenfalls Bunker aus der Zwischenkriegszeit. Eine Fotodokumentation dazu sehen Sie hier...
 
     

MONTE CAVALLAR
Oberhalb von Thörl-Maglern befindet sich auf italienischer Seite der Berg Monte Cavallar. Die Kasernenanlage bei Poscolle erkundete ich schon 2017. Nun im Jahr 2024 fuhr ich die Militärstraße weiter hinauf und erkundete zwei Bunker [hier...].
 
     
     
  Abschnitt Tagliamento  
     
  FLUSSBUNKER
Im Tagliamento zwischen Portis und Venzone befindet sich ebenfalls ein Bunker! Ein Fotobesuch mit dem Teleobjektiv ist in Planung...
 
     
     
  Sonstige Anlagen  
     

 

SPERRE »CHERSO« PLÖCKENPASS  
Einer der vielen Bunker des Valle Alpino...
 
     
  SPERRGRUPPE PALUZZA  
Vom Plöckenpass über Timau kommend erreichen wir kurz vor Paluzza den im 13. Jh. erbauten Torre Moscarda. Hier befinden sich in der Nähe nicht nur eine römische Ruine sondern auch eine Sperrgruppe aus insgesamt 7 Werken, einem Panzergraben und eine Reihe so genannter „Drachenzähne“. Eine Fotodokumentation gibt es hier...
 
     
  OISTERNIG  
Auch hoch oben auf der Feistritzer Alm gibt es nahe der Grenze ein paar Italienische Bunker. Die hier oben nahe des Gipfels habe ich besucht.
 
     
 

***

 
 

 

 

 

Liste der Symbole
ELENCO SIMBOLI NEL BUNKER
 
     

 

    Munitionsdepot riserva munitioni     Wasserdepot riserva d'acqua  
      Kaponniere für Nahverteidigung caponiera per difesa vicina     Sanitätsstation posto medicazione  
      Beobachterstand osservatorio     Nummer der Geschützposten  
      Mannschaftsraum camerata dell'opera     für Maschinengewehr oder Kanone  
      Kommandantur comando dell'opera     postatione per mitrigliatrice o cannone  
      Funkstation posto radio     Richtungsweiser segnavia  
     
 
 
     
 

FUSSNOTEN

 

neuer Beitrag  
     
  1) Curti Covi - Steinerne Grenzen - Hrg. Marktgemeinde Innichen, Seite 43, Seite 99 und 128
2) Schautafel der Provinz Udine im öffentlichen Raum
 
     
     
     Alle Rechte an den Fotografien vorbehalten | www.novaczek.at © 2006-2024